Wärmepumpen im Fokus
Was Sie wissen sollten

Wärmepumpen etablieren sich zunehmend als umweltfreundliche Heizlösung, die natürliche Energiequellen nutzt und gleichzeitig Heizkosten effizient senkt. Ihre Funktionsweise, Vorteile und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten machen sie zu einer zukunftsweisenden Technik für nachhaltiges und komfortables Wohnen. Ein genauerer Blick lohnt sich, um die Technologie zu verstehen und die richtige Wärmepumpe für das eigene Zuhause zu finden.
Im Überblick
- Funktion: Wärme aus Umweltenergie wird in Heizwärme umgewandelt.
- Vorteile von Wärmepumpen: Umweltfreundlich, kosteneffizient und zukunftssicher
- Arten von Wärmepumpen: Luft-Wasser-Wärmepumpe (flexibel und einfach zu installieren), Wasser-Wasser-Wärmepumpe (hoher Wirkungsgrad, Brunnenbau notwendig) und Sole-Wasser-Wärmepumpe (hohe Effizienz, platzintensiv).
- Die richtige Wärmepumpe finden: Voraussetzungen für den Einbau und die passenden Wärmepumpenarten für unterschiedliche Einbausituationen
- Kosten & Förderungen: Höhere Anschaffungskosten werden durch Förderungen attraktiv; Stromkosten für den Betrieb hängen von Effizienz, Dämmung und Heizbedarf ab.
- Wartung: Wärmepumpen sind wartungsarm, benötigen keinen Schornsteinfeger und können oft per Fernwartung betreut werden.
Funktion einer Wärmepumpe – kurz erklärt
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe basiert darauf, aus Umweltenergie – etwa aus Luft, Erde oder Wasser – Wärme für die Heizung und das Warmwasser zu gewinnen. Dafür entzieht die Wärmepumpe der Umgebung Wärme und macht sie für das Heizsystem nutzbar. Hierbei wird nur ein geringes Maß an elektrischer Energie benötigt.
Vorteile einer Wärmepumpe
Die effiziente, ressourcenschonende Technik der Wärmepumpen überzeugt immer mehr Menschen – und das aus guten Gründen. Die Vorteile einer Wärmepumpe decken sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Aspekte ab:
- Umweltfreundlich & zukunftssicher: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energien und tragen so erheblich zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes bei. Außerdem machen sie unabhängig von schwankenden Öl- und Gaspreisen.
- Kosteneffizient: Da keine Kosten für fossile Brennstoffe anfallen, sinken die Heizkosten spürbar – ein echter Pluspunkt für den Geldbeutel.
- Vielseitig einsetzbar: Wärmepumpen eignen sich sowohl für den Einsatz in Neubauten als auch zur Modernisierung bestehender Heizsysteme.
- Förderfähig: Förderprogramme unterstützen die Anschaffung sowie Installation finanziell und machen die Investition in die vielfältigen Vorzüge einer Wärmepumpe zusätzlich attraktiv.
- Komfortabel: Wärmepumpen liefern nicht nur angenehme Wärme im Winter, sondern können im Sommer auch kühlen.
- Wartungsarm: Wärmepumpen sind langlebig und benötigen nur wenig Wartung, was den Aufwand und die Folgekosten gering hält.
- Leise im Betrieb: Moderne Wärmepumpen arbeiten sehr geräuscharm und stören den Wohnkomfort nicht.
Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?
Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich vor allem durch die genutzte Wärmequelle unterscheiden. Je nach Standort, Gebäudetyp und individuellen Anforderungen kommen unterschiedliche Systeme zum Einsatz:
Luft-Wasser-Wärmepumpe

Die am häufigsten installierte Wärmepumpenart ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe, auch Luftwärmepumpe. Sie gewinnt Heizwärme aus der Energie der Umgebungsluft. Als Wärmepumpen-Außengerät wird sie vor dem Haus oder im Garten aufgestellt.

Es gibt aber auch Modelle für den Einbau innerhalb des Gebäudes, etwa im Keller oder Technikraum.
Vorteile der Luft-Wasser-Wärmepumpe:
- Einfache, kostengünstige und flexible Installation – auch bei der Nachrüstung
- Keine aufwendigen Erschließungsmaßnahmen und Genehmigungen erforderlich
Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe, auch Grundwasserwärmepumpe, macht sich die konstante Temperatur des Grundwassers zu Nutze und erzeugt daraus Heizwärme. Für den Betrieb sind zwei Brunnen erforderlich: Einer fördert das Grundwasser nach oben, der andere gibt es nach der Wärmeentnahme wieder zurück in die Tiefe.
Vorteile der Wasser-Wasser-Wärmepumpe:
- Hoher Wirkungsgrad
- Besonders effizient und wirtschaftlich im Betrieb
Sole-Wasser-Wärmepumpe

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe wird auch als Erdwärmepumpe bezeichnet. Wie dieser Name schon sagt, nutzt sie die konstante Wärme aus dem Erdreich als Energiequelle. Eine Möglichkeit der Wärmegewinnung sind Erdwärmesonden, die senkrecht bis zu 100 Meter tief installiert werden.

Eine Alternative zu dieser Bohrung ist die Verlegung von Erdwärmekollektoren großflächig in etwa 1,2 bis 1,5 Meter Tiefe.
Vorteile der Sole-Wasser-Wärmepumpe:
- Besonders hohe Effizienz
- Zuverlässige Wärmequelle unabhängig von Außentemperaturen
Welche Voraussetzungen muss mein Haus für eine Wärmepumpe erfüllen?
Egal, ob Neubau oder Modernisierung, und egal, welche Art der Wärmepumpe – damit eine Wärmepumpenheizung optimal arbeiten kann, sollten Sie folgendes beachten:
- Gute Wärmedämmung: Ideal sind KfW-Effizienzhaus-Standards mit gedämmten Außenwänden, gedämmtem Dach und dreifachverglasten Fenstern. Bei Altbauten empfiehlt sich vor dem Einbau einer Wärmepumpe eine energetische Sanierung, um Wärmeverluste zu minimieren.
- Niedrige Vorlauftemperaturen: Das Heizsystem sollte auch mit niedrigen Temperaturen den gewünschten Wärmekomfort liefern. Fußbodenheizungen, aber auch spezielle Wärmepumpenheizkörper eignen sich dafür besonders gut. In Altbauten kann es notwendig sein, alte Heizkörper durch solche Wärmepumpenheizkörper zu ersetzen.
Welche Wärmepumpe passt zu meinem Haus?
Die Wahl der passenden Wärmepumpe hängt maßgeblich von den Gegebenheiten vor Ort, dem Platzangebot und den erforderlichen Genehmigungen ab. Je nach Einbausituation kommen unterschiedliche Wärmepumpenarten infrage.
Neubau - kleines Grundstück

Ausgangssituation: Das Grundstück ist zu klein oder nicht geeignet für Tiefenbohrungen oder großflächige Erdverlegungen zur Nutzung der Erdwärme.
Passende Wärmepumpe: Luft-Wasser-Wärmepumpe
Warum diese Wahl?
- Die Wärmequelle Luft ist überall verfügbar und lässt sich mit geringem Aufwand erschließen.
Ein Wärmepumpen-Außengerät kann flexibel und platzsparend im Garten aufgestellt werden.
Die Variante zur Innenaufstellung findet bequem im Keller oder Technikraum Platz.
Neubau – größeres Grundstück

Ausgangssituation: Das Grundstück bietet ausreichend Platz und geologische Voraussetzungen für die großflächige Verlegung von Erdwärmekollektoren oder Tiefenbohrungen zur Förderung von Grundwasser. Der Garten ist frei von großen Gewächsen, und das angrenzende Gelände ist unbebaut und unversiegelt.
Passende Wärmepumpen:
Möglichkeit 1: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Möglichkeit 2: Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Warum diese Wahl?
- Beide Wärmepumpenarten nutzen die konstante, von der Außentemperatur unabhängige Wärme aus dem Erdreich oder dem Grundwasser und arbeiten deshalb besonders effizient.
- Die vorhandenen Platz- und Standortvoraussetzungen ermöglichen die Installation dieser leistungsstarken Systeme, die langfristig niedrige Betriebskosten bieten.
Altbau – Heizung ersetzen
Ausgangssituation: Die bestehende Heizung soll komplett ersetzt werden. Dabei kommt die Wärmepumpe als alleiniger Wärmeerzeuger (monovalente Wärmepumpe) zum Einsatz. Wichtig ist hier eine gute Dämmung des Hauses und ein passendes System zur Wärmeverteilung, beispielsweise über Niedertemperatur-Heizkörper oder eine Flächenheizung.
Passende Wärmepumpe: Luft-Wasser-Wärmepumpe
Warum diese Wahl?
- Die Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht keine aufwendigen Erschließungsmaßnahmen – ein Vorteil beim nachträglichen Einbau.
Die Luftwärmepumpe als Außengerät lässt sich flexibel und platzsparend im Garten aufstellen.
Als Modell zur Innenaufstellung findet die Wärmepumpe im Keller oder Technikraum Platz, dort wo früher Heizkessel und Öltank standen.
Altbau – Heizung ergänzen

Ausgangssituation: Die bestehende Heizung soll mit einer Wärmepumpe ergänzt werden, um den Betrieb klimafreundlicher zu gestalten. So entsteht eine sogenannte Hybridheizung, die verschiedene Heizsysteme miteinander kombiniert. Idealerweise ist das Gebäude energetisch modernisiert.
Passende Wärmepumpe: Luft-Wasser-Wärmepumpe
Möglichkeit 1: Bivalent-alternative Betriebsweise
Die Wärmepumpe deckt den Wärmebedarf bis zu einer definierten Außentemperatur. Sinkt die Temperatur darunter, übernimmt der vorhandene Wärmeerzeuger das Heizen. So kann die bestehende Heizung mit höheren Vorlauftemperaturen betrieben werden. Das spielt häufig in Verbindung mit vorhandenen Heizkörpern eine Rolle.
Möglichkeit 2: Bivalent-parallele Betriebsweise
Die Wärmepumpe übernimmt bis zu einer bestimmten Außentemperatur die Heizlast alleine. Wenn die Temperatur weiter fällt, schaltet sich der zweite Wärmeerzeuger hinzu. In dieser Variante übernimmt die Wärmepumpe einen deutlich höheren Anteil der Wärme- und Warmwasserversorgung.
Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus
Wie funktioniert die Kaskadierung?
Mehrfamilienhäuser verfügen über eine größere Wohnfläche und somit einen höheren Wärmebedarf. Um diesen effizient zu decken, können mehrere Wärmepumpen zu einem gemeinsamen Heizsystem zusammengeschaltet werden – eine sogenannte Kaskadierung. Dabei lassen sich je nach aktuellem Wärmebedarf im Gebäude einzelne Wärmepumpen flexibel zu- oder abschalten. So sind bei Spitzenlast alle Geräte in Betrieb, während bei geringerem Bedarf nur die notwendige Anzahl läuft.

Wärmepumpe richtig auswählen: Heizleistung
Wärmepumpen sind in verschiedenen Leistungsgrößen erhältlich. Angegeben wird die Heizleistung des jeweiligen Geräts in Kilowatt (kW). Wie viel Heizleistung ein Haus tatsächlich benötigt bzw. wie groß der Heizbedarf ist, hängt vor allem ab von
- der Größe des Gebäudes, d.h. von der zu beheizenden Fläche,
- der Wärmedämmung und damit der Frage, wie groß der Wärmeverlust nach außen ist
- der Art und der Effizienz der Wärmeübertragung in die Räume.
Um die passende Heizleistung zu bestimmen und die Wärmepumpe optimal auszulegen, ist eine fachkundige Beratung durch einen erfahrenen Handwerker oder Energieberater empfehlenswert.
Tipp: Kombination mit Speicherlösung
Um die umweltfreundlich erzeugte Wärme Ihrer Wärmepumpe optimal zu nutzen, sollte sie effizient gespeichert und in die Räume gebracht werden. Am besten kombinieren Sie die Wärmepumpe deshalb mit einem passenden Warmwasserspeicher oder Pufferspeicher. So steht die Wärme genau dann zur Verfügung, wenn Sie sie brauchen. Eine Fußbodenheizung oder spezielle Wärmepumpenheizkörper sorgen zudem für eine gleichmäßige und angenehme Wärmeverteilung – für ein behagliches Wohngefühl in Ihrem Zuhause.
Übrigens: Wenn alle Komponenten und die Regelungstechnik präzise aufeinander abgestimmt sind, können Sie zusätzlich Energie sparen und den Komfort deutlich steigern. So holen Sie das Maximum aus Ihrer Wärmepumpe heraus.
Kosten rund um die Wärmepumpe
Die Kosten einer Wärmepumpe variieren je nach Typ und Größe der Anlage. In der Regel liegen die Anschaffungs- und Installationskosten ungefähr zwischen 20.000 und 40.000 Euro und damit etwas höher als bei herkömmlichen Heizsystemen wie Gas- oder Ölheizungen. Dafür profitieren Sie aber langfristig von niedrigeren Betriebskosten und einem geringeren Wartungsaufwand.
Für die Höhe der Betriebskosten ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe ein wichtiger Faktor. Dieser wiederrum hängt von der Effizienz der Wärmepumpe ab, die unter anderem durch den COP-Wert beschrieben wird: Je höher der Wert, desto effizienter arbeitet die Anlage und desto weniger Strom benötigt sie zur Wärmeerzeugung. Zusätzlich wirken sich die zu beheizende Fläche, der Wärmebedarf, die Dämmung des Gebäudes und die Außentemperaturen auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe aus.
Zusatz-Tipp: Durch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage können Sie eigenen Strom für die Wärmepumpe nutzen und so die Stromkosten weiter reduzieren.
Wärmepumpe finanzieren
Förderungen nutzen
Förderungen für Wärmepumpen, wie Zuschüsse, zinsgünstige Kredite oder steuerliche Vorteile, können die Investitionskosten deutlich senken. Zu beachten ist dabei, dass meist bestimmte Effizienzanforderungen oder technische Mindeststandards erfüllt sein müssen. Außerdem variieren die Fördermöglichkeiten teilweise auch regional und können sich ändern. Daher lohnt es sich, vor dem Einbau aktuelle Informationen einzuholen.
Die attraktiven Zuschussmöglichkeiten und Konditionen im Rahmen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) finden Sie bei der KfW.
Wichtig: Förderanträge vor Beginn der Installation stellen, um die Förderfähigkeit nicht zu gefährden!
Wartung von Wärmepumpen
Wenig Aufwand - großer Nutzen

- Wärmepumpen arbeiten ohne Verbrennung. Daher muss auch der Schornsteinfeger nicht regelmäßig zur Kontrolle und Prüfung kommen, wie es bei Öl- und Gasgeräten Pflicht ist.
- Grundsätzlich sind Wärmepumpen wartungsarm. Oft bieten Sie zudem die Möglichkeit der Fernwartung, sodass Sie keinen Vor-Ort-Termin mit Ihrem Fachhandwerker aufwendig vereinbaren müssen und eventuelle Probleme effizient oft aus der Ferne behoben werden können.
- Ein weiterer Vorteil: Wärmepumpen zeigen keinen schleichenden Leistungsverlust. Die Leistung der Wärmepumpe ist auch nach Jahren noch die gleiche.
FAQ
Was bedeutet COP bei Wärmepumpen?
Ist eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?
Kann ich eine Wärmepumpe mit Heizkörpern betreiben?
Was muss baulich für den Einbau einer Wärmepumpe vorbereitet werden?
Brauche ich eine Genehmigung für eine Wärmepumpe?
Kann ich eine Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren?
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