Wärmepumpen im Altbau: Gewusst wie!

Eine Wärmepumpe im Altbau – geht das? Viele Altbau-Besitzer zweifeln, ob die ressourcenschonende Wärmepumpentechnologie für ihr Haus geeignet ist. Aber Forschungsergebnisse zeigen: Auch im Gebäudebestand können Wärmepumpen effizient arbeiten. Werden dabei einige grundlegende Voraussetzungen beachtet, steht einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Heizlösung im Altbau nichts mehr im Weg.
Im Überblick
- Praxis-Studie: Effizienter Betrieb von Wärmepumpen ist auch im Altbau möglich.
- Voraussetzungen für eine Wärmepumpe: Energetische Sanierung und gute Wärmeverteilung sind entscheidend für die Effizienz im Altbau.
- Einfacher Test: Prüfen Sie in drei Schritten, ob sich Ihr Altbau für eine Wärmepumpe eignet.
- Welche Wärmepumpe im Altbau? Luft-Wasser-Wärmepumpen und Hybridlösungen sind ideal für bestehende Gebäude. Weitere, aufwendigere Optionen: Grundwasser- und Erdwärmepumpe.
- Lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau? Die Wirtschaftlichkeit hängt stark vom Gebäudezustand und dem Heizbedarf ab, ist aber in vielen Fällen gegeben.
- Checkliste: Von der Beratung bis zur Heiztechnik – für eine erfolgreiche Wärmepumpen-Installation im Altbau.
Feldtest: Effizienz von Wärmepumpen im Altbau
Im Neubau gehören Wärmepumpen inzwischen zum Standard. Aber was können Wärmepumpen im Altbau leisten? Das wurde im Projekt „WPsmart im Bestand“ des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE untersucht. Die gute Nachricht für Modernisierer: Auch in älteren Gebäuden arbeiten Wärmepumpen zuverlässig und lassen sich effizient sowie umweltfreundlich einsetzen. Der Erfolg hängt vor allem von der Qualität der Gebäudehülle und der Wärmeverteilung ab – und weniger vom Alter des Hauses.
- Untersucht wurden Altbauten im Alter von 15 bis 170 Jahren
- Eingesetzt wurden Außenluft- und Erdwärmepumpen
Wichtige Ergebnisse:
- Der spezifische Heizwärmeverbrauch variiert stark je nach Sanierungsgrad. Die energetische Qualität des Gebäudes hat somit Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe im Altbau.
- Im Vergleich zu Erdgas-Brennwertheizungen lagen die CO2-Emissionen den Berechnungen zufolge um 27 bis 61 Prozent niedriger.
Was bedeutet das für den Einbau einer Wärmepumpe in Ihrem Altbau? Eine gezielte energetische Sanierung und die Anpassung der Heiztechnik sind der Schlüssel, um das volle Potenzial der Wärmepumpe auszuschöpfen.
Welche Voraussetzungen muss ein Altbau für eine Wärmepumpe erfüllen?

Wärmepumpen wandeln Umweltenergie in Heizwärme um. Dabei erzielen sie die höchste Effizienz, wenn der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle – also Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdreich – und der benötigten Vorlauftemperatur des Heizsystems gering ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizungen arbeiten Wärmepumpen deshalb in der Regel mit niedrigeren Temperaturen, die meist bei etwa 35 bis 45 °C liegen. Um damit den gewünschten Wärmekomfort in den Räumen zu erreichen, sollte die Wärme effizient verteilt und im Gebäude behalten werden.
Wie gelingt das? Wichtige Voraussetzungen, um eine Wärmepumpe im Altbau wirtschaftlich und komfortabel zu betreiben, sind:
- Dämmung: Viele Altbauten verfügen über eine unzureichende Dämmung, was zu hohen Wärmeverlusten führt. Eine energetische Sanierung mit einer verbesserten Dämmung von Wänden, Dach und Fenstern hält die Wärme besser im Gebäude und senkt so den Heizbedarf.
- Ausreichende Heizflächen: Häufig sind die vorhandenen Heizkörper für hohe Vorlauftemperaturen ausgelegt und können mit den niedrigeren Vorlauftemperaturen von Wärmepumpen nicht den gewünschten Wärmekomfort liefern. Hier kann die Vergrößerung der Heizflächen, etwa durch eine Fußbodenheizung, oder neue Heizkörpertechnik durch spezielle Wärmepumpen-Heizkörper wie den x-flair für eine effizientere Wärmeverteilung sinnvoll sein.
- Richtige Wärmepumpendimensionierung: Eine exakte Ermittlung der Heizlast ist entscheidend, um die benötigte Leistungsstärke der Wärmepumpe zu errechnen.
- Weitere System-Komponenten ergänzen: Pufferspeicher und moderne Regelungstechnik sind genau auf die Wärmepumpe abgestimmt und helfen im Zusammenspiel, die Effizienz zu steigern. Durch die Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage kann zudem selbst erzeugter Strom für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt werden, um die Betriebskosten weiter zu senken.
Test: Eignet sich mein aktuelles Heizsystem für eine Wärmepumpe?
Um zu prüfen, ob das bestehende Heizsystem im Altbau für den Betrieb mit einer Wärmepumpe geeignet ist, kann folgender Test durchgeführt werden:
Schritt 1: Die Vorlauftemperatur des aktuellen Heizkessels wird auf etwa 50 Grad Celsius reduziert.
Schritt 2: Die Thermostate aller Heizkörper im Haus werden vollständig aufgedreht.
Schritt 3: Nun wird überprüft, ob die Raumtemperatur angenehm warm bleibt oder ob es zu kalt ist.
Bleibt die Temperatur im Haus angenehm, sieht es gut aus für den Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau.
Tipp: Wärmepumpenheizkörper für effektive Wärmeverteilung
Ist das Haus gut gedämmt und die Räume werden im Wärmepumpen-Test trotzdem nicht ausreichend warm, kann das an den bestehenden Heizkörpern liegen. Hier könnte zum Beispiel der Einbau einer Fußbodenheizung die Heizfläche vergrößern und damit die Wärmeabgabe verbessern.
Aber diese oft aufwendige Renovierungsmaßnahme muss nicht zwangsläufig sein: Spezielle Wärmepumpenheizkörper, die für niedrige Vorlauftemperaturen optimiert sind, können alte Heizkörper ohne größeren Umbau ersetzen. So sorgt beispielsweise der x-flair für eine effektive Wärmeverteilung.
Welche Wärmepumpe eignet sich für den Altbau?

Die verschiedenen Wärmepumpenarten unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der genutzten Energiequelle und des Installationsaufwands. Insbesondere für den Altbau ist dabei die Luft-Wasser-Wärmepumpe die gängigste und meist kostengünstigste Lösung. Da keine aufwendigen Erdarbeiten und kein Brunnenbau zur Erschließung der Wärmequelle erforderlich sind, lässt sie sich einfach installieren – und eignet sich ideal für die Nachrüstung. Bei moderaten Außentemperaturen arbeitet die Wärmepumpe auch im Altbau effizient; an sehr kalten Tagen kann eine Zusatzheizung unterstützen.
Weitere Möglichkeiten für eine Wärmepumpe im Altbau
- Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen bieten hohe Effizienz, erfordern jedoch größere Investitionen, Platz und oft behördliche Genehmigungen. Aufgrund dieser Herausforderungen kommen diese Wärmepumpen im Altbau seltener zum Einsatz.
- Hybridheizungen kombinieren eine Wärmepumpe mit einem konventionellen Heizsystem (z. B. Gasheizung). Das kann beim Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau sinnvoll sein, wenn diese allein nicht ausreicht oder als erster Schritt für den Umstieg auf erneuerbare Energien
Detailliertere Informationen zu den verschiedenen Wärmepumpenarten und ihren Einsatzgebieten finden Sie hier.
Einbauoptionen in bestehenden Gebäuden

Wer eine Wärmepumpe im Altbau nachrüsten möchte, muss sich nach den bestehenden baulichen Gegebenheiten und dem vorhandenen Platz richten. Luftwärmepumpen bieten bei der Installation zwei Möglichkeiten und damit Flexibilität.
Innenaufstellung:
- Wärmepumpe wird im Hausinneren installiert
- Platz dafür findet sich im Altbau z. B. im Keller oder Hauswirtschaftsraum – etwa an der Stelle, wo ein alter Heizkessel und Öltank ausgebaut werden.
Außenaufstellung:
- Außeneinheit wird außen am Gebäude oder im Garten aufgestellt
- Dabei müssen Schallschutz und ausreichende Abstände zu Nachbarn beachtet werden. Moderne Geräte sind allerdings bereits sehr leise, sodass keine Lärmbelästigungen für Nachbarn entstehen.
Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen im Altbau
Lohnt sich die Investition?

Die Frage, ob sich eine Wärmepumpe im Altbau lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Kosten: Anschaffung, Installation und mögliche Sanierungen müssen berücksichtigt werden. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind hier meist günstiger als Grundwasser- oder Erdwärmepumpen.
- Betriebskosten: Der Stromverbrauch hängt von der Effizienz der Wärmepumpe und dem individuellen Heizbedarf ab.
- Einsparungen: Im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen sind oft deutliche Einsparungen bei den Energiekosten möglich. Denn die fossilen Brennstoffe Gas und Öl sind teuer und der CO2-Preis, der dafür anfällt, erhöht die Kosten zusätzlich.
- Förderungen: Staatliche Zuschüsse und Förderprogramme können die Investitionskosten erheblich reduzieren.
Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe im Altbau wird somit maßgeblich durch den Zustand des Gebäudes, das Nutzungsverhalten und die verfügbaren Förderungen bestimmt. In vielen Fällen ist die Investition aber finanziell sinnvoll – und leistet zudem einen Beitrag zum Klimaschutz.
Checkliste: Wärmepumpe im Altbau erfolgreich umsetzen
- Beratung: Fachbetrieb oder Energieberater zur Heizlast- und Gebäudeanalyse beauftragen
- Gebäudezustand prüfen und verbessern: Dämmung von Wänden, Dach, Keller, Dichte Fenster und Türen
- Heizsystem prüfen und anpassen: Bestehende Heizkörper im 50-Grad-Test testen, Ggf. Umstieg auf Fußbodenheizung oder Wärmepumpenheizkörper
- Passende Wärmepumpe auswählen: Typ und Leistung auf Gebäude und Heizbedarf abstimmen, Luft-Wasser-Wärmepumpe als Standardlösung für Altbau prüfen
- Einbauoptionen klären: Innen- oder Außenaufstellung der Wärmepumpe planen, Platzbedarf und Schallschutz berücksichtigen
- Fördermöglichkeiten nutzen: Aktuelle Zuschüsse und Kredite prüfen und beantragen
- Effizienten Betrieb sicherstellen: Monitoring und Steuerung für effizienten Betrieb nutzen
FAQ
Was muss man beim Umstieg auf eine Wärmepumpe im Altbau beachten?
Kann eine Wärmepumpe im Altbau mit bestehenden Heizkörpern betrieben werden?
Lässt sich eine Wärmepumpe mit einer Gasheizung kombinieren?
Welche Probleme können bei Wärmepumpen im Altbau auftreten?
Wie effizient ist eine Wärmepumpe im unsanierten Altbau?
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