Welche Wärmepumpe ist die richtige?
Regenerative Energien für Ihr Zuhause.

Luft, Erdwärme oder Grundwasser: Wärmepumpen und ihre Eignung
Die Wärmepumpe hat sich als zukunftssicheres und energieeffizientes Heizsystem etabliert. Ob für den Neubau oder die Modernisierung eines Bestandsgebäudes – die Auswahl der richtigen Wärmepumpe hängt maßgeblich von den Gegebenheiten des Objekts und des Grundstücks ab.
Dieser Ratgeber bietet eine Orientierungshilfe, um die optimale Wärmepumpenlösung für verschiedene Anforderungen aufzuzeigen und die Weichen für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu stellen. Es werden die spezifischen Voraussetzungen für Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser sowie die Integration in bestehende Heizsysteme beleuchtet.
Vorteile von Wärmepumpen
- Geringere Heizkosten
- 3- bis 5-mal effizienter als Gasheizungen (aus 1 kWh Strom werden 3–5 kWh Wärme).
- Unabhängigkeit von schwankenden Gaspreisen.
- Wegfall der CO₂-Steuer auf fossile Brennstoffe.
- Möglichkeit für günstigere Wärmepumpen-Stromtarife.
- Ideal in Kombination mit Photovoltaik (Eigenstromnutzung).
- Staatliche Förderung
- Bis zu 70 % der förderfähigen Kosten als Zuschuss möglich.
- Zusammensetzung der Förderung: Grundförderung (30 %), Klima-Geschwindigkeitsbonus (bis zu 20 %), Einkommensbonus (30 %) und Effizienzbonus (5 %).
- Zukunftssicherheit & Klimaschutz
- Erfüllung der Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) – 65 % erneuerbare Energien.
- Nahezu CO2-neutraler Betrieb (insbesondere mit Ökostrom).
- Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
- Geringere Wartung & längere Lebensdauer
- Weniger Verschleißteile und keine Verbrennungsprozesse.
- Niedrigere Wartungskosten und längere Systemlebensdauer.
- Einsatz in Bestandsbauten
- Moderne Wärmepumpen sind auch in Bestands- und Altbauten einsetzbar.
- Oft kompatibel mit Niedertemperatur Heizkörpern.
- Zusatzfunktion Kühlen
- Viele Wärmepumpen ermöglichen im Sommer auch die Gebäudekühlung.

Neubau: Optimale Lösungen für Ihr Projekt
Für Neubauten stehen verschiedene Wärmepumpen-Systeme zur Auswahl, die ideal auf die hohen Effizienzstandards moderner Gebäude abgestimmt sind.
Neubau mit kleinerem Grundstück: Luft-Wasser-Wärmepumpe
Funktionsweise
Nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle.
Vorteile
Geringe Anschaffungs- und Erschließungskosten, flexible Aufstellung (innen/außen), geringer Wartungsaufwand, keine Genehmigung erforderlich. Integration in Photovoltaikanlagen und Smart Home-Systeme ist zukunftsoffen möglich.
Ideal für
Grundstücke, die keine Tiefenbohrungen oder großflächige Erdkollektoren zulassen. Besonders effizient in Verbindung mit Niedertemperatur-Heizsystemen wie Fußboden- oder Wandheizungen.
Neubau mit größerem Grundstück: Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)
Funktionsweise
Gewinnt Energie aus dem Erdreich über Erdwärmekollektoren (flächig) oder Erdwärmesonden (vertikale Tiefenbohrungen).
Vorteile
Besonders hohe Effizienz und geringe Betriebskosten durch konstante Erdreichtemperatur. Geringer Wartungsaufwand. Integration in PV-Anlagen und Smart Home-Systeme ist zukunftsoffen möglich.
Voraussetzung
Ausreichend großes Grundstück mit geeigneter Geologie und freier Fläche für die Erschließung.
Neubau mit größerem Grundstück: Wasser-Wasser-Wärmepumpe (Grundwasser)
Funktionsweise
Nutzt die konstante Wärme des Grundwassers über ein Saug- und Schluckbrunnensystem.
Vorteile
Höchster Wirkungsgrad aller Wärmepumpen und sehr geringe Betriebskosten. Geringer Wartungsaufwand. Integration in PV-Anlagen und Smart Home-Systeme ist zukunftsoffen möglich.
Voraussetzung
Geeignete hydrogeologische Bedingungen und Genehmigungen für die Grundwassernutzung.
Bestandsgebäude: Ersetzen oder Ergänzen
Auch in bestehenden Gebäuden ist der Einsatz einer Wärmepumpe problemlos möglich. Die Integration kann entweder als alleinige Heizquelle oder in Kombination mit der vorhandenen Heizung erfolgen.
Bestehende Heizung ersetzen: Monovalenter Betrieb
Funktionsweise
Die Wärmepumpe dient als alleiniger Wärmeerzeuger im Haus.
Vorteile
Geringe Erschließungskosten (keine Tiefenbohrung), keine Genehmigung erforderlich, flexibel aufstellbar, geringer Wartungsaufwand.
Voraussetzung
Eine energetische Modernisierung des Gebäudes (z. B. gute Dämmung von Dach und Wänden, Dreifachverglasung) sowie passende Niedertemperatur-Heizkörper oder Flächenheizungen sind entscheidend für die Effizienz.
Geeignete Systeme
Überwiegend Luft-Wasser-Wärmepumpen (Außen- oder Innenaufstellung).

Bestehende Heizung ergänzen: Bivalenter Betrieb
Funktionsweise
Die Wärmepumpe arbeitet mit der vorhandenen Heizung zusammen. Es gibt zwei Hauptvarianten:
Bivalent-alternative Betriebsweise
Wärmepumpe und bestehende Heizung wechseln sich ab. Die Wärmepumpe deckt den Bedarf bis zu einem definierten Bivalenzpunkt (idealerweise zwischen 2 °C und –6 °C); bei Unterschreitung übernimmt die Altanlage.
Vorteile
Einfache Regelung, bestehende Heizung kann bei Bedarf höhere Vorlauftemperaturen nutzen.
Flexibilität, Nutzung der bestehenden Infrastruktur, Fördermöglichkeiten.
Bivalent-parallele Betriebsweise
Ab einem vordefinierten Bivalenzwert arbeiten beide Wärmeerzeuger gemeinsam, um die Heizlast in der Spitze zu decken.
Vorteile
Die Wärmepumpe deckt einen wesentlich höheren Anteil der Wärme- und Warmwasserversorgung ab.
Flexibilität, Nutzung der bestehenden Infrastruktur, Fördermöglichkeiten.
Geeignete Systeme
Meist Luft-Wasser-Wärmepumpen (Außen- oder Innenaufstellung).

Mehrfamilienhaus: Wärmepumpen in Kaskadenschaltung
Für Gebäude mit mehreren Wohneinheiten und höherem Wärme- und Kühlbedarf können mehrere Wärmepumpen zu einem gemeinsamen System zusammengefasst werden.
Mehrfamilienhaus: Wärmepumpen in Kaskadenschaltung
Funktionsweise
Mehrere Wärmepumpen werden in Kaskade geschaltet. Je nach aktuellem Bedarf werden einzelne Geräte zu- oder abgeschaltet.
Vorteile
Erhöhte Betriebssicherheit (bei Ausfall einer Pumpe arbeitet das System weiter), effektive Anpassung an schwankenden Bedarf, Möglichkeit der aktiven Kühlfunktion.
Geeignete Systeme
Luft-Wasser-Wärmepumpen sind für die Kaskadenschaltung geeignet.
