Funktionsweise von Wärmepumpen

So einfach geht effizientes Heizen

Ratgeber: Funktionsweise von Wärmepumpen

Als umweltfreundliche Heiz- und Kühllösung tragen Wärmepumpen dazu bei, Heizkosten sowie klimaschädliche CO2-Emissionen zu senken – und so den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Das Prinzip hinter der Heiztechnik ist so einfach wie effizient: Es lautet „aus Umweltwärme wird Heizwärme“. Aber wie funktioniert eine Wärmepumpe genau? 

Im Überblick

  • Wärmepumpen als umweltfreundliche Heiz- und Kühllösung: Sie reduzieren CO₂-Emissionen und Heizkosten, indem sie Energie aus der Umwelt nutzbar machen.
  • Funktionsprinzip: Umweltenergie (Luft, Erde, Wasser) + geringe Menge Strom = Heizwärme. Mit 20 % elektrischer Energie und 80 % Umweltenergie werden 100 % Heizleistung erzeugt.
  • COP-Wert als Effizienzmaßstab: Zeigt das Verhältnis von eingesetzter elektrischer Leistung zu abgegebener Wärme an. Je höher, desto effizienter.
  • Funktionsweise der Wärmepumpe: Wärmeaufnahme (Luft, Erde, Wasser), Verdichtung durch Kompression des Kältemittels und Wärmeabgabe ans Heizsystem.
  • Kältemittelkreislauf: Kältemittel verdampft, wird komprimiert und gibt Wärme ab, dann verflüssigt es sich wieder.
  • Flexibler Einsatz: Sorgt an kalten Tagen für ausreichend Wärme und kann im Sommer auch kühlen; Betriebsweisen wie monovalent, bivalent, monoenergetisch und modulierend möglich.

 

Das Prinzip der Wärmepumpe: Energie der Umgebung + Strom = Heizwärme

Direkt vor unserer Haustür sind kostenlose Energieträger verfügbar: Im Erdreich, in der Luft oder im Grundwasser ist Wärme gespeichert. Darauf baut das Prinzip der Wärmepumpe auf, denn sie macht diese Umweltenergie fürs Heizen in den eigenen vier Wänden oder für die Warmwassererzeugung nutzbar.

Für die Umwandlung in Heizenergie nutzt die Wärmepumpe elektrischen Strom – aber nur eine sehr geringe Menge, wie eine vereinfachte Rechnung zeigt: Mit 20 Prozent elektrischer „Hilfsenergie“ und 80 Prozent kostenloser Energie aus der Umwelt erzeugen effiziente Wärmepumpen, wie die neuen x-change dynamic pro Modelle, 100 Prozent Heizenergie.

Mehr über das Verhältnis von aufgenommener elektrischer Leistung zu abgegebener Wärmeleistung verrät Ihnen der COP-Wert. Je höher der Wert, desto effizienter die Wärmepumpe.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Die Funktionsweise einer Wärmpumpe ist einfach erklärt: Bildlich gesprochen arbeitet eine Wärmepumpe wie ein lange bewährtes Haushaltsgerät, der Kühlschrank – nur umgekehrt:

  • Ein Kühlschrank entzieht seinem Inhalt Wärme und gibt sie an der Geräterückseite nach außen ab.
  • Eine Wärmepumpe nimmt Energie aus dem Außenbereich auf und gibt sie in die Räume ab.

 

 

Funktionsweise der Wärmepumpe in drei Schritten

Funktionsweise Wärmepumpe in drei Schritten

1. Schritt: Wärmeaufnahme

Funktion Luftwärmepumpe: Sie saugt mithilfe eines integrierten Ventilators die Umgebungsluft an, um ihr Wärme zu entziehen. Dazu können Luft-Wasser-Wärmepumpen im Außenbereich oder im Heizkeller aufgestellt werden.
Funktion Erdwärmepumpe: Sie gewinnt Heizwärme aus dem Erdreich. Dafür zirkuliert in Erdsonden oder großflächig im Boden verlegten Erdwärmekollektoren eine Wärmeträgerflüssigkeit, die sogenannte Sole, die die Erdwärme aufnimmt.
Funktion Grundwasserwärmepumpe: Sie pumpt mit einem Saugbrunnen Grundwasser, entzieht diesem Energie und leitet es über einen Schluckbrunnen zurück.

2. Schritt: Wärmeverdichtung

Im Wärmepumpengerät wird die gewonnene Energie in einem separaten Kreislauf auf ein umweltfreundliches Kältemittel wie beispielsweise Propan (R290) übertragen. Dieses verdampft. Durch die anschließende Kompression des Dampfes wird die Temperatur des Kältemittels auf ein Niveau gebracht, das für das Heizsystem nutzbar ist.

3. Schritt: Wärmeverteilung

Die Energie des Kältemittels wird über einen Wärmetauscher an das Heizsystem übergeben.
Dort kann die Wärme entweder in einem Wärmespeicher zwischengelagert werden, bis sie benötigt wird. Oder die Wärme wird direkt in die Räume verteilt. Das geschieht über erwärmtes Wasser, das durch Heizkörper oder Fußbodenheizungen fließt.

Kältemittelkreislauf: Was passiert in der Wärmepumpe?

Kältemittelkreislauf einer Wärmepumpe

Die eigentliche Funktionsweise von Wärmepumpen beruht auf einem Kältemittelkreislauf, der innerhalb der Wärmepumpe stattfindet. Was passiert im Detail?

  • Die thermische Energie trifft auf ein umweltfreundliches Kältemittel. Durch die Erwärmung verdampft es und dehnt sich aus.
  • Unter Druck wird das verdampfte Kältemittel anschließend im Verdichter komprimiert. Dadurch erhöht sich die Temperatur.
  • Über einen Wärmetauscher gibt der heiße Dampf seine Wärme an das Heizsystem ab. So kühlt das Kältemittel ab und verflüssigt sich wieder.
  • Schließlich fließt das flüssige Kältemittel durch ein Expansionsventil, wodurch der Druck sinkt und es weiter abkühlt.

Nun kann der Vorgang von vorne beginnen.

 

 

Extra Tipp: Kühlen mit Wärmepumpe

Das Prinzip der Wärmepumpe lässt sich übrigens auch umkehren. Dann läuft der Betrieb in umgekehrter Richtung ab - und die Wärmepumpe funktioniert wie ein Kühlschrank. Statt Wärme in die Räume zu bringen, entzieht sie ihnen Wärme, um das Hausinnere angenehm zu kühlen.

Durch diese aktive Kühlfunktion – bei den x-change dynamic pro Wärmepumpen serienmäßig integriert – profitieren Sie zu jeder Jahreszeit von Wohlfühltemperaturen und können sich die zusätzliche Investition in eine Klimaanlage sparen. 

Funktioniert das Wärmepumpen-Prinzip auch im Winter?

Im Erdreich und im Grundwasser herrschen relativ konstante Temperaturen. Je nach Tiefe liegen sie im Winter wie im Sommer um die 10 Grad Celsius. Bei der Nutzung dieser Energiequellen arbeitet die Wärmepumpe somit zu jeder Jahreszeit effizient.

Luftwärmepumpen hingegen sind in ihrer Funktionsweise abhängig von der Außentemperatur. Aber auch wenn Minusgrade herrschen, funktioniert das Prinzip der Wärmepumpe. Das verdampfte Kältemittel muss dann lediglich stärker komprimiert werden, um das nötige Temperaturniveau zu erreichen.

Unterschiedliche Betriebsweisen

Fachbegriffe der Wärmepumpen-Funktion einfach erklärt

  • Monovalente Wärmepumpe: Die Wärmepumpe agiert als einzige Wärmequelle. Das ist am leichtesten in Niedrigenergiehäusern bzw. in Neubauten zu realisieren, die über eine sehr gute Wärmedämmung verfügen.
  • Bivalenter Betrieb: Die Wärmepumpe wird von einem weiteren Wärmeerzeuger unterstützt. So lässt sich die Wärmepumpenheizung etwa durch die Kombination mit einer thermischen Solaranlage zur Erzeugung von Warmwasser entlasten.
  • Monoenergetischer Betrieb: Die elektrische Wärmepumpe wird an sehr kalten Tagen durch eine ebenfalls elektrische Zusatzheizung – meist ein Heizstab – unterstützt.
  • Modulierende Wärmepumpe: Die Wärmepumpe läuft nur auf Hochtouren, wenn es absolut notwendig ist – und das betrifft meist nur wenige Tage im Jahr. So arbeitet sie besonders effizient. 

FAQ

Wie funktioniert eine Wärmepumpe einfach erklärt?

Eine Wärmepumpe nimmt kostenlose Umweltenergie aus der Umgebung auf. In einem Kältemittelkreislauf wird die Temperatur durch Verdichtung erhöht und anschließend an das Heizsystem abgegeben.

Wie gut funktioniert eine Wärmepumpe im kalten Winter?

Das Prinzip der Wärmepumpe bestehend aus Wärmeaufnahme, Wärmeverdichtung, Wärmeübergabe und Entspannung funktioniert auch im kalten Winter und sorgt für ausreichend Wärme in den Räumen. Es gilt aber: Je stärker die aufgenommene Umweltenergie erhöht werden muss, desto stärker muss das Kältemittel in der Wärmepumpe komprimiert werden. Dabei steigt der Stromverbrauch etwas an. Allerdings ist das meist nur an wenigen Tagen im Jahr der Fall, wenn die Temperaturen deutlich unter 0 Grad sinken. 

Funktioniert eine Wärmepumpe als Klimaanlage und Heizung?

Eine Wärmepumpe ist in erster Linie eine umweltfreundliche Heizlösung. Aber sie lässt sich im Sommer auch zum angenehmen Kühlen des Gebäudes nutzen. Dabei entzieht sie den Räumen Wärme und führt diese nach außen ab. So kann die Temperatur im Hausinneren effektiv gesenkt werden. Im Vergleich zu einer Klimaanlage entsteht keine Zugluft. 

Bei welcher Temperatur funktioniert eine Luftwärmepumpe?

Luftwärmepumpen funktionieren grundsätzlich bei allen Temperaturen, aber bei sinkenden Außenlufttemperaturen nimmt die Effizienz ab. Bei welchen Außentemperaturen eine Wärmepumpe effizient arbeitet, lässt sich am Zusatz des COP-Werts erkennen: COP 4,96 (A2/W35) bedeutet z.B., dass bei einer Außentemperatur von 2 Grad und einer Vorlauftemperatur von 35 Grad eine sehr hohe Leistungszahl von 4,96 erreicht wird. Mit einem kW Strom werden so 4,96 kW Heizenergie erzeugt